In Israel leben die meisten Veganer und Vegetarier der Welt.In Israel leben die meisten Veganer und Vegetarier der Welt. Über fünf Prozent der Israelis ernähren sich vegan, acht Prozent vegetarisch. Zu den prominentesten Veganern gehört Yair Netanyahu, Sohn von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, in dessen Politik Tierschutz einen wichtigen Platz einnimmt. Aber auch viele Rabbiner haben sich dem Veganismus angeschlossen – hier ihre drei wichtigsten biblischen Gründe. (…)
Vegane Ernährung als Massenphänomen
Bis vor wenigen Jahren fanden sich Veganer und Vegetarier nur in der linken Bevölkerungsschicht in Israel, wie in den meisten anderen Ländern auch. Inzwischen ist die vegane oder vegetarische Ernährung im Heiligen Land zum Massenphänomen geworden. Nirgends auf der Welt gibt es mehr fleischfreie Restaurants als in Israel.
Lob von links für Netanyahu
Die prominenteste Tierrechtlerin des Lande Tal Gilboa sieht diese Entwicklung auch als einen wichtigen Erfolg der Politik von Benjamin Netanyahu. Der rechtsgerichtete Politiker sei der erste Ministerpräsident, der sich wirklich für Tierrechte einsetze, so die Aktivistin. Lob gab es für die tierfreundliche Politik Netanyahus jüngst sogar von der traditionell linksgerichteten Zeitung Haaretz in einem Kommentar unter dem Titel „Die stille Revolution“.
Veganismus in der Bibel
Rabbiner, die sich für vegetarische oder vegane Ernährung einsetzen, begründen ihre Entscheidung mit der Bibel. Ihre drei wichtigsten Argumente:
- 1. Erbarmen für jedes Geschöpf
Die veganen Rabbiner berufen sich auf Psalm 145,9, wo es heißt: „Der Herr ist gütig zu allen, und sein Erbarmen gilt jedem seiner Geschöpfe.“ Gott hat nicht nur den Menschen gesegnet, sondern auch die Tiere – sie erhielten den Segen Gottes sogar noch vor den Menschen. Nachzulesen in der Schöpfungsgeschichte.
- 2. Fleischkonsum als Schwäche des eigenen Fleisches
In der Schöpfung war das Essen von Fleisch ursprünglich nicht vorgesehen. In der Bibel erfährt man, dass Gott das Schlachten und Essen von Tieren erst nach der großen Sintflut erlaubt. Nachzulesen im ersten Buch Mose. Ob Veganer oder nicht: Die meisten Rabbis sind sich darin einig, dass Gott die Erlaubnis, Fleisch zu essen, nur aufgrund der Schwäche des (menschlichen) Fleisches erteilt hat.
- 3. Fleischlust als Rebellion
Laut gängiger rabbinischer Auslegung ist das Verlangen, Fleisch zu essen, eine Form der Rebellion gegen Gott – nachzulesen im 4. Buch Mose Kapitel 11.