Das Ichilov Hospital in Tel Aviv, eine der besten Akutkliniken der Welt. Die PA verhindert die medizinische Versorgung der Palästinenser in israelischen Kliniken - außer für Fatah-Prominenz. (Foto: gpo/Moshe Milner)Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) genehmigt keine medizinischen Transfers palästinensischer Patienten mehr in israelische Krankenhäuser. Ausnahmen gibt es aber für hohe palästinensische Vertreter der Autonomiebehörde. (…)
PA verhindert medizinische Versorgung der Palästinenser
Laut Recherchen des arabischen Journalisten Bassam Tawil für das renommierte Gatestone Institute New York wurde Jibril Rajoub, ein hoher Beamter der regierenden Fatah-Partei, trotz Transfer-Stopp in die größte Akutklinik Israels in Tel Aviv eingeliefert.
Versorgungs-Stopp als Protest
Die Entscheidung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Palästinensern keine medizinische Versorgung mehr in israelischen Krankenhäusern zu ermöglichen, wird laut Berichten des Gatestone Institutes bereits seit vergangenem März umgesetzt. Damit will das palästinensische Gesundheitsministerium Gelder einsparen und gegen finanzielle Sanktionen protestieren, die Israel gegen die Palästinensische Autonomiebehörde verhängt hat, weil diese seit Jahren einen großen Teil des palästinensischen Etats für Gehälter an Terroristen ausgibt.
126 Millionen Euro für Terror statt für medizinische Versorgung
Allein im Haushalt 2018 hat die Autonomiebehörde Schätzungen zufolge 126 Millionen Euro zur finanziellen Belohnung für Terror-Attacken ausgegeben. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas kündigte bereits mehrfach an, diese Zahlungen trotz Sanktionen fortführen zu wollen. „Bei Allah, auch wenn wir nur noch einen Cent übrighaben, wird er für die Familien der Märtyrer und Gefangenen ausgegeben werden und erst danach wird er für den Rest des Volkes“, zitierte Palestinian Media Watch Abbas beispielsweise im Juli 2018.
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Medizinische Versorgung in Jordanien oder Ägypten
Die Kosten für den medizinischen Transfer palästinensischer Patienten in israelische Krankenhäuser belief sich laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums auf rund 90 Millionen Euro pro Jahr. Da die Palästinensische Autonomiebehörde es allerdings seit Jahrzehnten versäumt hat, Geld in die eigene medizinische Infrastruktur zu investieren, kann den palästinensischen Patienten seit dem Stopp des Transfers nun keine adäquate medizinische Behandlung mehr geboten werden. Die Patienten sollen laut dem Willen der Palästinensischen Autonomiebehörde nun in Jordanien oder Ägypten behandelt werden.
Ausnahmen für ranghohe Fatah-Patienten
Ausnahmen gibt es aber offenbar durchaus: für ranghohe palästinensische Regierungsvertreter bzw. Mitglieder der regierenden Fatah-Partei von Mahmoud Abbas – bekannt wurde der Fall des Fatah-Mitglieds Jibril Rajoub. Während Palästinenser ohne Beziehungen zu Mahmoud Abbas auf die hochwertige medizinische Versorgung in israelischen Krankenhäusern verzichten müssen, ließ sich der hohe palästinensische Beamte in der Tel Aviver Klinik behandeln.
Israelische Ärzte werden vom Israel-Feind gerne konsultiert
Rajoub vertraute seine Gesundheit nicht den ägyptischen oder jordanischen Ärzten an, sondern seinen „israelischen Feinden“: Das Fatah-Mitglied war in der Vergangenheit aktiv in terroristische Straftaten verwickelt und verbrachte deshalb 17 Jahre in israelischen Gefängnissen. Noch während Rajoub sich von israelischen Ärzten behandeln ließ, forderte er als Leiter des Palästinensischen Fußballverbands schriftlich den spanischen Fußballverband und den spanischen Verein Atletico Madrid auf, ein angekündigtes spanisch-israelisches Freundschaftsspiel im „besetzten Jerusalem“ zu boykottieren.